1.11 Such- und Rettungsdienst (SAR)
Search and rescue (ICAO Annex 12)
Dieses Kapitel ist wie folgt gegliedert:
- Allgemeines
- 1.11.1 SAR (Suche und Rettung)
- 1.11.2 ELT (Emergency Locator Transmitter)
- 1.11.3 Aufgaben des Piloten in der Nähe eines Flugzeugs in Not
- Zusammenfassung
Allgemeines
ICAO-Staaten müssen einen Such- und Rettungsdienst in ihrem Gebiet einrichten, der 24 Stunden am Tag einsatzbereit ist. Dieser SAR-Dienst (Search and Rescue) muss mit den SAR-Diensten der Nachbarländer zusammenarbeiten.
1.11.1 SAR (Search and Rescue – Suche und Rettung)
Wenn ein Flugzeug oder Schiff vermisst wird, kommt der SAR zum Einsatz. Der SAR ist ein weltweites System, das mit der Suche nach dem vermissten Schiff oder Flugzeug beginnt und den Menschen überall auf der Welt Hilfe leistet. Es handelt sich um ein System, das unter der Leitung der UN (Vereinte Nationen) eingerichtet wurde, damit überall dort, wo Menschen segeln oder fliegen, im Bedarfsfall ein SAR-Dienst zur Verfügung steht. In Deutschland wird der SAR-Dienst im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durch die Bundeswehr durchgeführt. Die Bundeswehr hält hierfür SAR-Hubschrauber in ständiger Bereitschaft.
Abb. 1.11.1 SAR Hubschrauber (mit freundlicher Genehmigung von bsg-medien)
1.11.2 ELT (Emergency Locator Transmitter)
Ein ELT (Emergency Locator Transmitter) ist ein Notrufsender, der in ein Flugzeug eingebaut werden kann. Ein ELT benötigt eine Genehmigung durch die Bundesnetzagentur. Im Falle eines Unfalls sendet es ein Notsignal auf 406 MHz und bei einigen Modellen auch die GPS-Koordinaten. Das ELT löst bei einer harten Erschütterung allein aus, kann aber auch mit einem Schalter aktiviert werden.
Abb. 1.11.2 ELT in Gepäckraum eingebaut (mit freundlicher Genehmigung des FSCO Walldürn)
Ein ELT sendet seine Informationen (GPS-Position) über Satelliten an eine Bodenstation. Die Informationen werden verifiziert und an eine Rettungskoordinierungsstelle in der Region gesendet, von der das Notsignal vermutlich gesendet wurde. Diese Zentrale ist für die Einleitung der eigentlichen Such- und Rettungsaktion verantwortlich.
Ein ELT ist in Deutschland nicht vorgeschrieben, kann aber die Sicherheit erhöhen.
1.11.3 Aufgaben des Piloten in der Nähe eines Luftfahrzeugs in Not
Wenn ein Pilot beobachtet, dass ein anderes Luftfahrzeug in Not ist, wird er, wenn möglich, in der Nähe bleiben. Er meldet dann der Flugsicherung den Standort.
Du kannst hierfür das Dringlichkeitssignal im Flugfunk:“ PAN PAN PAN“ nutzen.
Zusammenfassung
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- Ein ELT (Emergency Locator Transmitter) ist ein Notrufsender. Im Falle eines Unfalls sendet es ein Notsignal auf 406 MHz aus.
- Das ELT wird bei einer harten Erschütterung ausgelöst. So wird der SAR informiert und tritt in Aktion.
- Ein ELT ist in Deutschland in Segelflugzeugen nicht vorgeschrieben.
- Ein Pilot, der sieht, dass ein Flugzeug in Not ist, meldet dessen Position an die Flugsicherung und bleibt in der Nähe.